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Kennst du das? Du willst für dein Team da sein, ein offenes Ohr haben, präsent sein – und trotzdem abends nicht mit einem emotionalen Knoten im Bauch nach Hause gehen? Willkommen in der Königsklasse der modernen Führung: empathisch führen mit distanzierter Nähe.
In dieser besonderen Folge von Dentalicious spricht Anne Leuchtner über eines der wohl unterschätztesten, aber wirkungsvollsten Führungsinstrumente. Es klingt im ersten Moment paradox: Wie kann man gleichzeitig nahbar und distanziert sein? Doch genau dieser scheinbare Widerspruch ist die Grundlage für gesunde, zukunftsfähige Führung in der Dentalwelt.
Empathie ist eine wunderbare Gabe. Sie ermöglicht es dir, dein Team wirklich zu verstehen, auf ihre Sorgen einzugehen und ein vertrauensvolles Miteinander aufzubauen. Doch wie jede Superkraft kann auch sie zur Belastung werden, wenn du nicht weißt, wie du mit ihr umgehst.
Stell dir vor, ein Mitarbeiter kommt zu dir und berichtet von familiären Problemen, die seine Arbeitsleistung beeinflussen. Dein erster Impuls: Mitfühlen, unterstützen, entlasten. Doch was, wenn dich solche Gespräche emotional so vereinnahmen, dass du selbst kaum mehr einen klaren Gedanken fassen kannst?
Hier hilft die Fähigkeit zur distanzierten Nähe: Du nimmst Anteil, ohne dich aufzureiben. Du bleibst menschlich, ohne dich zu verlieren.
Was bedeutet eigentlich distanzierte Nähe? Anne beschreibt es als die „goldene Mitte zwischen Kälte und Selbstaufgabe“. Es geht darum, in der Führungsrolle präsent zu sein, zuzuhören und den Menschen zu sehen – aber dabei immer einen professionellen Rahmen zu wahren.
Ein Beispiel: Eine Zahntechnikerin berichtet dir, dass sie wegen einer schwierigen Trennung kaum noch schlafen kann. Du könntest jetzt tief mitfühlen und den ganzen Tag mit ihr darüber sprechen. Oder du sagst: „Danke, dass du das mit mir teilst. Ich möchte, dass du dich hier trotzdem stabil fühlst. Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir deinen Arbeitsalltag in der nächsten Zeit gestalten.“
Distanzierte Nähe hilft dir, Probleme als Aufgaben auf deiner To-do-Liste zu sehen – nicht als emotionale Last, die dich auffrisst. Du bleibst handlungsfähig und klar, auch wenn es um schwierige Themen geht.
Viele empathische Menschen neigen dazu, zu allem Ja zu sagen. Sie wollen helfen, entlasten, übernehmen. Doch ein „Ja“ aus Pflichtgefühl kann langfristig mehr Schaden anrichten als ein klares, liebevolles „Nein“.
Anne berichtet, wie sie früher versucht hat, es allen recht zu machen. Das Ergebnis? Sie selbst war ausgebrannt, das Team trotzdem unzufrieden. Heute priorisiert sie anders und sagt: „Ich verstehe euren Druck. Aber wir müssen hier anders planen, sonst geht uns am Ende die Puste aus.“
Ein Nein muss nicht hart klingen. Es kann ein Akt der Wertschätzung sein:
Führung bedeutet nicht, alles möglich zu machen. Sondern das Wichtige möglich zu machen – und dabei die Menschen im Blick zu behalten.
Vielleicht kennst du das auch: Du sammelst Feedback, Beschwerden, Sorgen – und trägst alles mit dir herum. Doch hier ist eine wichtige Erkenntnis: Du bist kein Schwamm, der sich mit jeder Emotion vollsaugt. Du bist der Filter.
Führung heißt, zuzuhören, zu sortieren und zu entscheiden:
Du darfst dir erlauben, nicht alles mit nach Hause zu nehmen. Du darfst nach Feierabend loslassen. Denn deine Energie brauchst du nicht nur fürs Team – sondern auch für dich selbst, deine Familie und dein eigenes Wohlbefinden.
Empathisch führen heißt nicht, immer nett zu sein. Es heißt, authentisch zu sein. Es bedeutet, präsent zu sein, ohne sich zu verausgaben. Nahbar zu sein, ohne zum seelischen Mülleimer zu werden.
Anne bringt es auf den Punkt:
Du bleibst emotional zugänglich, ohne dich aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Du reagierst, ohne dich zu rechtfertigen. Und manchmal bedeutet empathisch führen eben auch, mutig Nein zu sagen – für das Wohl des Ganzen.
Empathie ist in der heutigen Arbeitswelt gefragter denn je. Doch sie braucht Klarheit als Gegengewicht. Distanzierte Nähe ist dabei nicht Kälte, sondern Haltung. Nicht Rückzug, sondern Selbstschutz.
Denn Führung bedeutet nicht, jede Last zu tragen. Es bedeutet, den Raum zu schaffen, in dem andere wachsen können. Und genau dafür brauchst du deinen klaren Kopf – und dein offenes Herz.
Diese Folge ist ein echtes Muss für alle, die mit Empathie führen – und trotzdem Kraft für den Feierabend haben wollen. Jetzt auf Spotify, Apple Podcasts oder direkt über unsere Website anhören.
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